Das Deaktivieren von einem PC-Feature kann für mehr FPS und weniger Mikroruckler sorgen – aber nur unter bestimmten Bedingungen

Posted by akku-leistung.com
from the Business category at
26 Jun 2025 03:37:34 am.

Vielleicht seid ihr bei der Suche nach einem neuen Rechner ja schon einmal über den Begriff Hyper-Threading oder die Abkürzung SMT gestolpert. In diesem Zusammenhang ist dann meist die Rede von einerVerdopplung der Threadsundvirtuellen Kernen.
Doch was bedeutet das eigentlich genau für die Leistung des Prozessors? Muss man das haben oderkann das weg? Fragen über Fragen, denen wir in diesem Artikel auf den Grund gehen wollen.
Was ist SMT/Hyper-Threading eigentlich?
Ein Punkt gleich zu Beginn: Hyper-Threading und SMT (Simultaneous Multithreading) sind grundsätzlich das Gleiche. Hyper-Threading hat Intel bereits vor über zwei Jahrzehnten erfunden, bei allen anderen Herstellern, die diese Technologie verwenden, trägt sie die Bezeichnung SMT.
Um SMT zu verstehen, müssen wir uns den Aufbau eines modernen Prozessorkerns (Cores) näher ansehen. Ein solcher Kern besteht aus vielen verschiedenen Ausführungseinheiten: ALUs (Arithmetic Logic Units) für die Berechnung von Ganzzahlen, FPUs (Floating-Point Units) für Gleitkommaberechnungen, Lade-/Speichereinheiten und so weiter.
Vielleicht seid ihr bei der Suche nach einem neuen Rechner ja schon einmal über den Begriff Hyper-Threading oder die Abkürzung SMT gestolpert. In diesem Zusammenhang ist dann meist die Rede von einerVerdopplung der Threadsundvirtuellen Kernen.
Doch was bedeutet das eigentlich genau für die Leistung des Prozessors? Muss man das haben oderkann das weg? Fragen über Fragen, denen wir in diesem Artikel auf den Grund gehen wollen.
>>>G06YG Akku für Dell Precision 5470
Was ist SMT/Hyper-Threading eigentlich?
Ein Punkt gleich zu Beginn: Hyper-Threading und SMT (Simultaneous Multithreading) sind grundsätzlich das Gleiche. Hyper-Threading hat Intel bereits vor über zwei Jahrzehnten erfunden, bei allen anderen Herstellern, die diese Technologie verwenden, trägt sie die Bezeichnung SMT.
Um SMT zu verstehen, müssen wir uns den Aufbau eines modernen Prozessorkerns (Cores) näher ansehen. Ein solcher Kern besteht aus vielen verschiedenen Ausführungseinheiten: ALUs (Arithmetic Logic Units) für die Berechnung von Ganzzahlen, FPUs (Floating-Point Units) für Gleitkommaberechnungen, Lade-/Speichereinheiten und so weiter.

Wenn alles passt, kann mit SMT ein Leistungsplus von bis zu 30 Prozent erreicht werden. (Quelle: AMD)
Bei der Abarbeitung eines einzelnen Threads (also einer Befehlskette) kommt es unweigerlich zu Latenzen. Der Code wartet zum Beispiel auf Daten aus dem im Vergleich langsamen Arbeitsspeicher oder eine bestimmte Ausführungseinheit ist gerade belegt. In diesen Zyklen wird ein Teil des Kerns nicht genutzt. Das Resultat: wertvolle Rechenzeit geht verloren.
Genau hier setzt SMT an. Die Technologie dupliziert bestimmte, ressourcenarme Teile des Kerns. Für das Betriebssystem erscheint dadurch ein physischer Kern als zwei logische Prozessoren.
>>>3RFGX Akku für Dell 3RFGX 01XM5X
Was hat ein Koch mit SMT zu tun?
Zugegeben, das war kompliziert. Ich versuche es mal an einem etwas verständlicheren Beispiel zu verdeutlichen:
Stellt euch einen Koch vor, der in seiner Küche arbeitet. So gut er auch sein mag, er kann immer nur ein Gericht (Thread) aktiv kochen. Wenn er nun aber beispielsweise auf das Kochen des Wassers (Warten auf Daten) warten muss, kann er nicht weiterarbeiten.
Er verliert also wertvolle Zeit (Latenz). Ein Kochmit SMTwird in der Zeit, in der er auf das kochende Wasser wartet, aber schon einmal das Gemüse für ein anderes Gericht schneiden (zweiter Thread). Auf diese Weise kann der Koch die ihm zur Verfügung stehende Zeit deutlich effektiver nutzen, darüber hinaus setzt er auch die Geräte in der Küche (Ausführungseinheiten der CPU) deutlich effizienter ein.

Stilisierte Darstellung von Hyper-Threading/SMT: Links ohne und rechts mit aktiviertem SMT. (Quelle: Intel)
SMT ermöglicht es also dem Prozessorkern, Befehle von zwei unabhängigen Threads gleichzeitig für die Ausführung einzuplanen. Stößt Thread A auf eine Latenz, kann der Scheduler des Kerns sofort Befehle von Thread B in die freien Ausführungseinheiten einspeisen. Die Auslastung des Gesamtkerns steigt, und dieArbeit pro Taktzyklus(Instructions per Cycle, IPC) wird erhöht.
>>>2M0C5 Akku für Dell Precision 5680
Die Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Gesteigerte Multithread-Leistung:In Anwendungen, die gut parallelisierbar sind – wie Videorendering, wissenschaftliche Simulationen, Software-Kompilierung oder anspruchsvolles Multitasking – kann SMT einen erheblichen Leistungsschub von bis zu 30 Prozent bringen. Die Fähigkeit, mehr Threads gleichzeitig zu bearbeiten, kommt hier voll zur Geltung.
- Verbesserte Systemreaktionsfähigkeit:Auch bei alltäglicher Nutzung kann SMT die gefühlte Geschwindigkeit des Systems verbessern. Hintergrundprozesse des Betriebssystems oder anderer Anwendungen können auf den logischen Kernen laufen, ohne die Hauptanwendung auszubremsen.
- Höhere Effizienz (Leistung pro Watt):Da die Leistungssteigerung durch eine intelligentere Nutzung bereits vorhandener Siliziumflächen erreicht wird und nicht durch eine massive Erhöhung der Transistorenzahl für einen vollwertigen zweiten Kern, ist der zusätzliche Energieverbrauch für die Aktivierung von SMT vergleichsweise gering. Die Leistung pro Watt verbessert sich in der Regel.

Ein Blick in den Task-Manager zeigt, wie viele Kerne eure CPU hat. In diesem Fall sind es 8 physische und mit SMT 16 logische Kerne.
Nachteile:
- Ressourcenkonflikte:Der größte Nachteil ist derKampfum geteilte Ressourcen. Beide logischen Kerne teilen sich die gleichen Caches (insbesondere den L1- und L2-Cache), die gleichen Ausführungseinheiten und die gleiche Speicherbandbreite. Wenn beide Threads gleichzeitig auf dieselbe Ressource zugreifen wollen, kann es zu Verzögerungen kommen, die die Leistung sogar unter die eines einzelnen Threads ohne SMT drücken können.
- Keine Verdopplung der Leistung:Ein Kern mit SMT ist niemals so schnell wie zwei vollwertige physische Kerne. Der Leistungsgewinn ist stark vom Workload abhängig und liegt realistisch meist zwischen 15 und 30 Prozent.
- Sicherheitsbedenken:In der Vergangenheit wurden Sicherheitslücken entdeckt, die SMT nutzen konnten, um Daten aus dem parallel laufenden Thread auszulesen. Obwohl diese durch Microcode-Updates und Betriebssystem-Patches weitgehend behoben wurden, bleibt in hochsensiblen Umgebungen dennoch ein Restrisiko.
- Erhöhte Komplexität:Die Verwaltung von logischen Kernen stellt höhere Anforderungen an den Scheduler des Betriebssystems, um Threads optimal zuzuordnen.
Für Gamer ist die Frage nach SMT besonders interessant. Moderne Spiele-Engines sind zunehmend auf Multithreading ausgelegt. Sie verteilen Aufgaben wie Physikberechnung, KI, Audio-Processing und die Vorbereitung von Draw Calls für die GPU auf mehrere Threads. Hier könnte man einen klaren Vorteil für SMT vermuten und das ist auch häufig der Fall.
Spiele, die eine große Anzahl an Threads (>8) effektiv nutzen können, profitieren in der Regel von aktiviertem SMT. Die logischen Kerne helfen dabei, die vielen kleinen Aufgaben parallel abzuarbeiten und die physischen Kerne optimal auszulasten.
Wenn SMT zum Problem wird
Der Flaschenhals in vielen Gaming-Szenarien ist nicht die reine CPU-Rechenleistung, sondern die Latenz. Ein Frame muss so schnell wie möglich fertiggestellt und an die GPU übergeben werden. Beim Einsatz von SMT kann es zu Ressourcenkonflikten um den Cache kommen, was sich dann natürlich nachteilig auf die Leistung auswirkt.
Der primäreGame-Threadist extrem latenzempfindlich. Wenn dieser Thread sich den L1/L2-Cache mit einem anderen, weniger wichtigen Thread teilen muss, der durch SMT auf demselben Kern läuft, kann dies zu sogenanntenCache-Missesführen.
Der Game-Thread muss auf Daten warten, was zu Mikrorucklern und einer inkonsistenteren Frame-Time führen kann – selbst wenn die durchschnittliche Framerate (FPS) mit aktiviertem SMT vielleicht sogar leicht höher ist.
Wann ihr SMT beim Gaming deaktivieren solltet
Eine pauschale Antwort auf diese Frage ist schwierig, aber es gibt Indikatoren und Szenarien, in denen eine Deaktivierung von SMT im UEFI/BIOS sinnvoll sein kann:
- Bei älteren oder schlecht optimierten Spielen:Titel, die primär auf die Leistung von ein bis vier Kernen angewiesen sind, können durch SMT negativ beeinflusst werden. Der kritische Hauptthread wird unter Umständen durch einen zweiten logischen Thread auf den gleichen Kernen gestört.
- Bei Prozessoren mit bereits sehr hoher Kernzahl:Wenn ihr bereits eine CPU mit 12, 16 oder noch mehr physischen Kernen besitzt, stehen für die meisten Spiele bereits mehr als genugechteKerne zur Verfügung. Die Verteilung der Game-Threads auf physische Kerne ist hier meist latenzärmer als die zusätzliche Aufteilung per SMT. Der potenzielle Leistungsgewinn durch SMT ist in einem solchen Fall zu vernachlässigen, das Risiko für Latenzprobleme aber real.
- Zur Fehlersuche bei Mikrorucklern: Wenn beim Spielen Mikroruckler und inkonsistente Frame-Times auftreten, für die es ansonsten keine Erklärung gibt, kann das Deaktivieren von SMT ein valider und oft erfolgreicher Lösungsansatz sein. Am besten testet ihr das Verhalten mit und ohne SMT in den Spielen, in denen das beschriebene Problem auftritt.
Zur Fehlersuche bei Mikrorucklern: Wenn beim Spielen Mikroruckler und inkonsistente Frame-Times auftreten, für die es ansonsten keine Erklärung gibt, kann das Deaktivieren von SMT ein valider und oft erfolgreicher Lösungsansatz sein. Am besten testet ihr das Verhalten mit und ohne SMT in den Spielen, in denen das beschriebene Problem auftritt.
Fazit
SMT, oder Hyper-Threading, ist durchaus eine beeindruckende Technologie, die das Konzept der parallelen Verarbeitung auf der untersten Hardware-Ebene verfeinert hat. Professionelle Anwender und Content-Ersteller profitieren in der Regel von einem signifikanten Leistungsgewinn.
Spieler müssen SMT dagegen etwas differenzierter betrachten. Während SMT in vielen modernen, gut parallelisierten Spielen durchaus Vorteile bringen kann, bleibt es aber auch immer eine potenzielle Quelle für Latenzprobleme und Mikroruckler. Wenn solche Probleme bei euch auftreten, kann es nicht schaden, im UEFI/BIOS testweise SMT zu deaktivieren.
Tags: SMT/Hyper-Threading
0 Comments